Es gibt einfach so viel, was man ganz leicht im Alltag verändern kann um die Umwelt ein wenig zu schonen und die Müllproduktion zu reduzieren. Vermutlich gibt es in jedem Haushalt diese eine Schublade, die vor lauter Tupperdosen aus allen Nähten platzt, aber mal Hand aufs Herz – wer findet tatsächlich zu allen Dosen den passenden Deckel auf Anhieb wieder? Also endet es doch oft wieder bei Frischhalte- oder Alufolie, einfach weils halt schneller geht. Und hier setzt der heutige Post an, denn es gibt eine wunderbare Alternative, die langlebig und sogar kostengünstig selbst herzustellen ist: die Bienenwachstücher oder auch Bee Wax Wraps genannt.
Bienenwachstuch? – Was ist das und was mache ich damit?
Bienenwachstücher können als Ersatz für Alufolie oder auch Frischaltefolie benutzt werden. Man kann damit Schalen oder Teller abdecken, Brot darin einpacken, Gemüse frisch halten und und und. Super einfach und immer wieder benutzbar. Man kann sie nämlich nach der Benutzung feucht abwischen oder unter lauwarmes Wasser halten (ggf mit etwas Spüli) und dann wieder in den Schrank legen. Mit Hilfe der eigenen Körperwärme der Hände, lassen sich die Bienenwachstücher wunderbar um Schüsseln oder Lebensmitteln formen und bleiben dank dem Bienenwachs “kleben”. Und ein tolles Extra: Bienenwachs hat eine antibakterielle Wirkung und zugleich sind die Tüche atmungsaktiv, was eine Kondenswasserbildung verhindert. Somit sollen Lebensmittel länger frisch gehalten werden, als mit üblichen Verpackungsfolien.
Die Herstellung
Vorab: ich habe mich lediglich durch eine andere Blogs und Youtube Videos geforstet und mir eine Methode heraus gesucht, die für mich am schnellsten umsetzbar ist.
- Kokosöl – findet man zum Beispiel mittlerweile in jedem gut sortiertem Supermarkt ( ca. 2-4€ für 200ml )
- Bienenwachs – entweder könnt ihr Kerzenreste (diese müssen aus reinem Bienenwachs bestehen) oder Pastillen verwenden. Diese bekommt ihr in Reformhäusern, beim regionalen Imker oder natürlich auch online ( 200gr. Bienenwachspastillen kosten online ca. 8-10€ / reicht für einige Tücher und ist damit echt ergibig )
- Tuch aus 100% Baumwolle – hierzu könnt ihr wunderbar alte Stoffreste nutzen. Den Stoff gerne vorher mit einem milden Waschmittel durchwaschen. Auf die gewünschte Größe und Form zuschneiden
- Bügeleisen + Backpapier –da hier wiederrum Müll entsteht, bietet es sich an direkt mehrere Bienenwachsücher hintereinander herzustellen. Bügeleisen auf mittlerer Stufe erwärmen.
Die Vorbereitungen
1.Stoff zuschneiden
Sobald ihr alles zusammen habt, geht es an das zurecht schneiden eurer Stoffreste. Hierbei könnt ihr euch frei entscheiden. Gibt es zum Beispiel ein Gefäß, für das ihr noch unbedingt eine Abdeckung benötigt? Dann einfach dieses ausmessen und ein paar Zentimeter drauf rechnen und den Stoff zuschneiden. Egal ob quadratisch, rechteckig oder rund – ihr könnt eure Bienenwachstücher so anfertigen, wie ihr sie braucht! Kleiner Tipp. Nehmt am besten eine Zick- Zack Stoffschere, so franst nix aus und es sieht ganz hübsch aus.
2. Bügeleisen einschalten und Arbeitsbereich
Am besten heizt ihr das Bügeleisen auf mittlerer Stufe auf. Wenn ihr kleinere Tücher herstellt, könnt ihr diese wunderbar auf einem Bügelbrett bügeln. Bei den größeren Tüchern wird es im dem Platz eng. Mein Tipp: Breitet auf dem Tipp 1-2 Handtücher übereinander aus um den Tisch ein wenig vor der wärme zu schützen. Darauf legt ihr nun Backpapier aus. Bitte beachtet, dass das Bienenwachs sehr flüssig wird und gerne durch die Schlitze zwischen den Backpapierschichten läuft ;).
3. Tuch mit Kokosöl und Bienenwachs bearbeiten
Ihr gebt nun das ein wenig Kokosöl auf euer Baumwolltuch. Es bietet sich an, dieses ein wenig zu erwärmen und dann mit einem Pinsel aufzutragen. Generell gilt die Formel 1: 4 ( Kokosöl : Bienenwachs ) Das Kokosöl sorgt dafür, dass die Bienenwachstücher am Ende schön geschmeidig sind und keine bröckeligen Wachsansammlungen in Knicken bilden. Anschließend verteilt ihr das Bienenwachs.
ACHTUNG: fangt lieber mit etwas weniger an und legt nach, denn wenn das Wachs sich verflüssigt, wird es doch mehr als gedacht.
4. Trocknen lassen
Das noch feuchte Tuch am besten an zwei Ecken vom Backpapier abziehen, hochheben und kurz trocknen lassen. Keine Angst, es trocknet wirklich super schnell. Sobald es trocken ist begutachten, ob wirklich überall genug Wachs drauf ist, denn sollte dem nicht so sein, kann es bei späterer Benutzung dazu kommen, dass diese Stellen anfangen zu schimmeln. Seid ihr mit dem Ergebnis noch nicht richtig zufrieden, bügelt ihr einfach noch ein wenig Wachs in das Tuch ein.
FERTIG!
Jetzt habt ihr also euer eigenes Bienenwachstuch hergestellt und könnt es für viele verschiedene Dinge nutzen. Ihr solltet nur darauf achten, dass ihr die Tücher lediglich mit etwas lauwarmen Wasser und mildem Spülmittel reinigt. Es kann problemlos um Käse, Brot, Gemüse und Ähnliches gewickelt werden. Sowohl im Kühlschrank als auch an der Luft kann man verschiedene Dinge mit dem Tuch länger haltbar machen. Nur bei rohem Fisch und Fleisch sollte man auf direkten Kontakt verzichten und bei Zwiebeln ggf immer ein uns das selber Tuch nutzen, da der penetrante Geruch der Zwiebel meist etwas aufgenommen wird. Sollte euer Tuch einmal spröde/rissig werden oder nicht mehr ganz so gut funktionieren, bügelt es einfach nochmal zwischen etwas Backpapier um das Wachs wieder zu verteilen. Alternativ, kann man die Bienenwachstücher dann auch kurz in den Ofen legen (Wichtig: auch hier bitte Backpapier drunter legen!
Ich werde auf jeden Fall noch mehr Bienenwachstücher herstellen, da ich noch genügend Stoff sowie Wachs hier habe und ich echt begeistert bin. Alternativ kann man auch andere Wachssorten nehmen, wenn man zum Beispiel eine vegane Variante machen möchte. Die Tücher duften zudem richtig toll, lassen aber diesen Duft nicht auf die Lebensmittel ab.
Außerdem finde ich es eine tolle Idee, die Tücher zu verschenken! Einfach aufrollen, Geschenkband und einen kleinen Anhänger drum und Voilá. Es macht richtig was her und ihr begeistert damit ganz bestimmt den ein oder anderen.
Fall ihr noch Fragen oder aber zusätzliche Tipps habt, dann kommentiert doch gerne unten.
Liebe Grüße und einen schönen Start in die Woche,
Tina